Bereits zur La-Tène-Zeit (etwa 500-100 v.Chr.) war das Siegerland ein Zentrum keltischer Eisengewinnung und –verarbeitung. Urkundlich lässt sich der Eisenerzbergbau hier im Schelderwald bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. Er muß aber schon einen größeren Umfang gehabt haben, als nach den Urkunden zu belegen ist, denn nicht ohne Grund wird man in diesem entlegenen, landwirtschaftlich uninteressanten Gebiet Verkehrswege angelegt und diese auch später durch Burgen gesichert haben. Wir befinden uns hier unmittelbar an der alte “Hohen Straße“, deren Ursprung bis in vorgeschichtliche Zeit zurückreicht. Diese alte Straße verläuft, vom Westerwald her kommend durch Herborn, über die Alsbach durch Herborn-Seelbach, hier vorbei hinauf in den Schelderwald, an Tringenstein und Bottenhorn vorbei weiter Richtung Nordost an die obere Lahn. Diesen alten Weg nutzten auch viele unserer Vorfahren, die sich neben der Landwirtschaft durch Bergbau im Schelderwald das Überleben sicherten. Aus dieser Zeit stammt auch die kleine Abkürzung über den Barskopf, das so genannte “Gruwwepädsche“. Seit dem 15. Jahrhundert nahm der Bergbau zu und die Anzahl der Gruben stieg rasch an. In den Wirren des Dreißigjährigen Kriegs kam jedoch auch der Bergbau im Dillgebiet wieder zum Erliegen. Neben dem dominierenden Eisenerz wurden im heimischen Raum auch, für damalige Verhältnisse, erhebliche Menge an Kupfer und Schwerspat gefördert. So bezogen Kirche und Schule in Herborn-Seelbach bereits im 18. Jahrhundert so genannte “Kuxen“ (Bergwerksabgaben) u. a. aus der, hinter dem Wasenberg gelegenen Kupfergrube “Neue Constanze“. In den vergangenen zwei Jahrhunderten gab es zahlreiche Schwankungen im Rohstoffbedarf und somit auch im Betrieb der hiesigen Bergwerke. Letztlich scheiterten jedoch die Versuche die Rohstoffe des Schelderwaldes wirtschaftlich zu gewinnen und so kam der Bergbau in den Kleinen, später auch in den großen Bergwerken zum erliegen. 1959 Auguststollen - 1968 Königszug – und 1973 hieß es auch am Falkenstein zum letzten mal “GLÜCK AUF !“. Damit erlosch der jahrhunderte alte Bergbau im Schelderwald. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen beziehen wir heute Erze aus Südamerika, China, Indien und anderen Teilen der Welt.