Archiv 2012

Aktivitäten 2012

 Grenzgang 2012


Gemeinsame Herbstwanderung des Heimat - u. Geschichtsvereins und des Turnvereins Herborn-Seelbach am 3. Okober 2012

Die diesjährige Herbstwanderung gemeinsam mit dem Turnverein führte uns in die Hörre. Bei schönem Herbstwetter folgten etwa 30 Wanderer der Einladung und genossen eine schöne Wanderung durch den Herbstwald und die heimische Geschichte.

Kleine Feierstunde zum 25jährigen Bestehen des Heimat- und Geschichtsvereins Herborn-Seelbacher

Nachdem der Heimat u. Geschichtsverein Herborn-Seelbach bereits Anfang August seine Mitglieder zu einem historischen Dorfrundgang eingeladen hatte, beging er nun am vergangenen Samstag im Rahmen einer kleinen Feierstunde sein 25jähriges Bestehen. Unter den zahlreichen Gästen, die sich in der Dernbachstuben eingefunden hatten, waren Vertreter der Seelbacher Ortsvereine und der benachbarten Heimatvereine. In seinen einführenden Worten lies der Vorsitzende Hans Benner, der im Übrigen seit Vereinsgründung die Heimatfreunde in Herborn-Seelbach leitet, die Vereinsgeschichte und dessen Aktivitäten der vergangen 25 Jahre Revue passieren. Durch das damalige Dorferneuerungsprogramm im Jahre 1986 entstand der Wunsch nach einem Heimatmuseum für Herborn-Seelbach, was im Zuge der Renovierung der „Alten Schule“ dann auch 1988 umgesetzt werden konnte. Aus diesem heimatgeschichtlichen Engagement entwickelte sich bereits im Frühjahr 1987 der Heimat- u. Geschichtsverein. Bis heute sind das Museum und regelmäßige Veranstaltungen wie der historische Grenzgang und die Spinnstube wichtige Bestandteile der Vereinstätigkeit. Aber auch die Umsetzung von „Projekten“ wie das Bergbaudenkmal „Grubenlore“ an der Hohen Straße, die Erhaltung historischer Wege („Gruwe- u. Konfirmandepädche“) oder die imposanten Wappensteine an der Gemarkungsgrenze gehören zum aktiven Vereinsleben. Der Verein hat in den vergangene Jahren nicht zuletzt auch durch Ausstellungen so manches heimatkundliche Thema bearbeitet, hier sei nur an die Ausstellungen zum Thema Handarbeiten, Kirchengeschichte, Historische Fotos, Mühlengeschichte, Bilder von Anelise Deusing, Kriegsopfer, Flurnamen, u.v.m. erinnert. Benner verwies auch auf das Backesfest, dass viele Male die größte Veranstaltung des Vereins war. Dankbar war er dafür, dass es die Heimatnachrichten noch heute gibt. Anfänglich ein Eigenprodukt des Vereins, schloss man sich bald mit den Heimatvereinen an Aar und Sieg zusammen. „Mit ihren vielfältigen Beiträgen dokumentieren die Heimatnachrichten die Arbeit der Heimatvereine und tun dies auch hoffentlich noch lange“, so Benner. Die Zuhörer waren erstaunt über die Vielfalt der Tätigkeiten, deren sich ein Heimatverein widmet. Für die eigentliche Festrede überließ der Vorsitzende dann das Rednerpult dem Vereinsmitglied Joachim Heimmann. Unter dem Titel „ …von Heimat und Geschichte“ zog Dieser einen weiten Bogen von der jüngsten Vergangenheit Herborn-Seelbachs bis weit zurück in die Wirren des 30jährigen Krieges und der Hexenverfolgung. Zu Beginn warf er die Frage auf, was ein Heimatverein überhaupt ist, oder sein könnte. Von dieser allgemeinen Betrachtung ging es zurück zum Begriff der Heimat. Es fanden viele Personen Erwähnung, die sich in der Vergangenheit auf vielfältige Weise mit ihrer „Heimat“ befasst haben. Der eigentliche rote Faden des Vortrags war jedoch festgemacht an der Geschichte und dem Leben der Frauen in Herborn-Seelbach. Seit wann dürfen Frauen ohne die Erlaubnis Ihrer Ehemänner arbeiten gehen, seit wann haben Frauen einen eigenen Geldbeutel, die Beantwortung solcher Fragen verdeutlichte den Anwesenden die Veränderung und den Reifungsprozess der Gesellschaft auch in dem kleinen Dorf im unteren Aartal. Lebensgeschichten von Frauen aus der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts erinnerte an das damalige entbehrungsreiche Leben und die bittere Armut unter der Viele leiden mussten. Die Ernsthaftigkeit des Themas wurde durch eingeflochtene Mundartgedichte etwas aufgelockert. Intensiv hat sich Heimann mit der Hexenverfolgung im den Aartal-Dörfern auseinandergesetzt und an zahlreichen bildhaften Beispielen den Zuhörern das Leid der damaligen Bevölkerung vor Augen geführt. Wirklich gruselig ging es damals zu. Verleumdungen, Lügen und Intrigen führten zu unfassbaren Leidenswegen auch von Frauen aus Herborn-Seelbach. Unter der Folter gestanden Viele bis ins kleinste Detail ihr Bündnis mit dem Bösen. Geschichten, die uns heute in unserer aufgeklärten Zeit zu einem Schmunzeln verleiten, brachten den, der Hexerei überführten damals geradewegs den Tod. Die detailreiche Darstellung der Prozesse mit der Nennung von Namen und Örtlichkeiten, die wir noch heute kennen, machte betroffen. Wer weiß schon, das am Hintersand, dort wo wir heute unsere Autos parken, vor Generationen unter lautem Geschrei der Bevölkerung viele der Hexerei Beschuldigte hingerichtet wurden. Unsere heutigen Vorstellungen von Hexen entstanden aus den Schilderungen der damaligen Hexenprotokolle. Aus dem Vortrag ging klar hervor, dass das Ergebnis heutiger Heimatforschung nicht ein idyllisch- romantisch verklärtes Bild von Heimat sein kann. Nach diesem eindrucksvollen, fast schon bedrückenden Exkurs in die Vergangenheit schloss Heimann mit dem versöhnlichen Hinweis auf die doch in vielerlei Hinsicht positiven Entwicklungen für die wir heute dankbar sein sollten. „Es ging trotz Allem, wohl keiner Generation so gut wie der Heutigen“, so Heimann. Mit den besten Wünschen für die Zukunft des Vereins und dessen Arbeit schloss der Refe


Heimatverein umrundet das alte Dorf

Zum 25jährigen Vereinsjubiläum hatte der Heimat- und Geschichtsverein am vergangenen Samstag seine Mitglieder eingeladen, um sich das alte Herborn-Seelbach mal genauer anzuschauen.
Trotz sommerlicher Temperatur jenseits der 30Grad, fanden sich ca. 50 Heimatfreunde an der Alten Schule ein um unter Leitung von Christian Görzel das alte Herborn-Seelbach zu begehen. Ziel der Wanderung war es nicht noch bestehende Gebäude zu erklären, vielmehr erläuterte Görzel ein historisches Dorfbild, das es so heute nicht mehr gibt. Anhand der Auswertung historischer Karten und Archivmaterials des Staatsarchivs in Wiesbaden, erinnerte der Hobbyforscher zum Beispiel an alte Wegeführungen im und um das Dorf. Ebenso ließ sich der alte Dorfkern und die vermutliche Dorfbefestigung anhand einer Karte von 1701 und überlieferten Flurnamen rekonstruieren. So machte sich die Gruppe auf das bekannte Seelbach mal mit anderen Augen zu sehen. Nach einleitenden Worten des Vorsitzenden Hans Benner, ging es von der Alten Schule durch „die Eck“, wo der Abriss einiger alter Fachwerkhäuser und –scheunen das Dorfbild bereits massiv verändert hat. Man schuf zwar Platz für Straßen und Parkplätze, aber die Enge und Gemütlichkeit ging mit dem Verlust der alten Hofanlagen ebenfalls verloren. Es ging weiter zum „Alten Garten“ und durch die „Lütsch“ entlang der alten Dorfgrenze aus einer Zeit, in der das Dorf noch von einer Schutzanlage umgeben war. Hier wurde den Heimatfreunden der Aufbau des alten Dorfes mit seinen vorgelagerten, umzäunten Gärten erläutert. Die Bezeichnung „vor der Stiegel“ zeugt ebenfalls noch von dieser Zeit. An der Brunnenschänke angelangt bot sich ein jämmerlicher Anblick des vor sich hin gammelnden Wirtshauses und des momentan noch zerstörten Dorfbrunnens. Aber das historische Wissen um diesen Platz lies ihn an diesem Mittag auch in einem etwas anderen Licht erscheinen. Christian Görzel erinnerte an die leider auch bereits verschwundenen „Bachmauer“ unter der hier der Hirtenborn das Dorf verlies und auf der sich Generationen von Jugendlichen an lauen Sommerabenden trafen. Mitten auf der heutigen Kreuzung stand noch zu Begin des 19.Jahrhunderts die alte Schmiede des Jakob Kring. Dem Ausbau zu einem Wohnhaus wurde nicht mehr stattgegeben, stattdessen musste sie dem Neubau der Chaussee (heute Marburger Straße) weichen. Ab den 1830er Jahren lief der Verkehr nun nicht mehr durch, sonder am alten Dorfkern vorbei. Dem Lauf des Hirtenborns folgend, ging es hinüber in die südliche Gemarkung zur so genannten „Butschel“, wo den Wanderern eine kleine Erfrischung gereicht wurde. Hier fand sich die Dorfbevölkerung in früheren Zeiten immer wieder zu Feierlichkeiten ein. Auf den Resten der ehemaligen Wasserburg des Dernbacher Adelsgeschlechtes wurde noch 18… die so genannte „Hohenzollern-Eiche“ zum 25jährigen Thronjubiläum des Kaisers gepflanzt. Nach kurzem Zwischenstop zog die Gruppe nun von einem schattigen Plätzchen zum anderen. Immer wieder gab es Informationen auch zu vergessenen Ritualen der Dorfbevölkerung. So wurde u.a. daran erinnert, dass regelmäßig zum Geburtstag des Kaisers Freudenfeuer auf dem „Forstkopf“ und der „Hardt“ (dem heutigen Turnplatz in der Mitte des Dorfes) entfacht wurden. Die Honoratioren des Dorfes bildeten einen kleinen Festzug, die Schulkinder sangen und gaben Gedichte zum Besten, Kaiserwecke wurde für die Kinder gebacken. Auch andere Ereignisse wurden so begangen, beispielsweise der 100te Todestag von Friedrich Schiller mit einem „Schiller-Feuer“ auf dem Forstkopf. Das waren „Highlights“ im sonst doch eher tristen Jahresverlauf. Auch an die beiden Kaiserlinden aus dem 19.Jahrhundert, die „Wilhelms-„ und „Friedrichslinde“ auf der Hardt wurde erinnert. So Vieles aus dem alten Dorflebens hat die Zeit nicht überdauert und ging zusehends in Vergessenheit. An der alten Walzenmühle angekommen, erinnerte der heimatkundige Führer an die hier ehemals die Talenge schützende Landwehr. Diese ist uns noch aus alten Urkunden aus dem 14. Jahrhundert schriftlich überliefert. Aber auch heute noch erinnern hier alte Flurnamen, wie „vor dem Schlag“ an diese Schutzeinrichtung. Zurück ins alte Dorf ging es entlang der alten Hauptstraße, der heutigen Fahlerstraße. Bald erreichte die Gruppe den alten Dorffriedhof, heute der Seelbacher Kindergarten. Auch hier erfuhren die Heimatfreunde wie es sich damals zugetragen hat, als dieser Friedhof nach mehrmaliger Erweiterung, schlussendlich doch zu klein wurde, die Seelbacher eine andere geeignete Stellen finden mussten und wie der heutige Friedhof an die Hohe Straße kam. Ab dem alten Falltor (>mundartl. „Fahler“) ging es über den „Schäbel“ weiter entlang der alten Dorfbefestigung. Im Zentrum des alten Dorfes an der Kirche angekommen, wies Görzel auf eine Auffälligkeit hin. So bemerkte er, das für die Seelbacher Geschichte bedeutende Ort in der Gemarkung eine interessante Gemeinsamkeit aufweisen. Die Orte „beim Kreuz“ (heute etwa Aussiedlerhof auf der Alsbach), „Butschel“, Kirche, das fränkische Grab an der „Hardt“ und „am Heiligen Born“(heute etwa Friedhof) liegen erstaunlicher Weise exakt auf einer Linie. Diese Linie wiederum verbindet sehr genau den Sonnenaufgangspunkt der Sommersonnenwende im Juni mit dem Sonnenuntergangspunkt zur Wintersonnenwende im Dezember. Zufall oder wichtige Orientierungshilfe unserer Vorfahren? Auch hierüber müssen noch einige Überlegungen angestellt werden. Dem wohl historischer Verlauf der Hohen Straße (heutige Hardtstraße) entlang, ging es hinauf auf die „Heul“ („Hohl“). Hier oben verließ die Hohe Straße durch ein Tor unser Dorf und verschwand Richtung Norden im Schelder Wald. Unten an der „Heul“ angelangt, bekamen die Heimatfreunde noch einen Hinweis auf den alten Brandtweiher. Heute nicht mehr zu sehen, erinnert nur noch der Name „Weiherstraße“ an das ehemals wichtige Bauwerk, aus dem noch heute die Feuerwehr einen Teil ihres Löschwasser bezieht. Und noch etwas durfte nicht unerwähnt bleiben, der heute verrohrte Hirtenborn würde unter natürlichen Bedingungen hier hinunter ins alte Dorf plätschern. Der sehr alte Flurname „auf der Klingel“ zeugt noch vom damals freilaufenden und rauschenden Bach. Mit diesen Erläuterungen endete der etwas Andere Dorfrundgang und am alten Backes ließen sich die Wanderer mit Kaffee und Backeskuchen verwöhnen. Die Wärme des alten Backhauses reichte noch aus, um den Heimatfreunden später auch noch eine deftige Mahlzeit zu bereiten. Man lies es sich schmecken und der Tag klang in einem gemütlichen Beisammensein an einem warmen Sommerabend aus.


 Projekt 2012 Eisensteingrube "Tobias"

Den Anwohnern des nordwestlichen Ortsrandes am Hirtenborn, war der alte Stollen noch bekannt. Den Überlieferungen nach handelte es sich hierbei um einen Luftschutzbunker aus dem II.Weltkrieg. Erste Recherchen hatten jedoch ergeben, dass es sich hierbei um die alte Erzgrube „Tobias“ aus der Mitte des 19.Jhdts. (1862) handelt.

In den 1970er Jahren kam es zu einem kleineren Vorfall, wobei durch Mäharbeiten der Stollen der Belastung nicht standhielt und einstürzte. Etwa um die gleiche Zeit sackte auch die Verfüllung des Mundloches nach, so das die Schadstellen aus Sicherungsgründen erneut mit Abfall verfüllt wurden.
Der Bereich befindet sich heute in einem etwas verwahrlosten Zustand.
Der Heimat – und Geschichtsverein Herborn-Seelbach möchte im Rahmen des Themenfeldes „Altbergbau in der Gemarkung Herborn-Seelbach“ mit der Aufwältigung und Neugestaltung des verstürzten Mundlochs exemplarisch ein authentisches Denkmal für die Bergbaugeschichte in unserer Gemarkung erstellen.

Der Begriff Aufwältigung bezeichnet hier, aufgrund des geringen Umfanges des Bergwerkes, lediglich die Sicherung und Gestaltung des Austrittsbereiches nach Übertage (sog. „Mundloch“). Die zu erwartende Größe und Struktur des Stollens lassen aus heutiger Sicht keine sicherheitsrelevanten Probleme bei der Aufwältigung erwarten!

Aufgrund der Lage des Stollens unmittelbar am Ortsrand bietet sich dieser stark fußläufig frequentierte Bereich für diese Maßnahme geradezu an.
Neben dem eigentlichen Projektziel, der Erstellung eines Industriedenkmals, beinhaltet das Projekt noch weitere nützliche Aspekte:

- Grünflächen-Pflegemaßnahme (Heckenrückschnitt)

- Altlastenentsorgung (Entsorgung des Verfüllmaterials)

- Gleichzeitig soll ein robuster Ausbau eine dauerhafte Sicherung des Stollens im Übergang von der Verwitterungszone zum festen Gestein gewährleisten.

- Da das Mundloch mit entsprechend durchlässigen Gittertoren versehen werden soll, kann der Stollen auch als potenzielles Winterquartier dem Feldermausschutz dienen.
Nach einer ersten Vorerkundung ist die Machbarkeit mit dem aktuellen Grundeigentümer und dem ehem. Betreiber abzustimmen.
Da bis heute (2014) jedoch keine Einigung mit den zuständigen Stellen über die Bergschadenshaftung erzielt werden konnte,
ist die von uns geplante Öffnung leider nicht zu verwirklichen.


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